Song’s Taekwondo Schule Rheine beeindruckt in Glasgow
Am vergangenen Wochenende wurde Glasgow zum internationalen Schauplatz des Taekwondo: Über 2.000 Sportlerinnen und Sportler aus mehr als 20 Nationen – darunter Australien, Argentinien, Kanada, Polen und Großbritannien – nahmen an der Weltmeisterschaft der T.A.G.B. (Taekwondo Association of Great Britain) teil. In riesigen Klassen mit bis zu 100 Teilnehmenden kämpften Athletinnen und Athleten teils den ganzen Tag, bis schließlich feststand, wer sich Weltmeister nennen darf.
Mitten im Geschehen: Song’s Taekwondo Schule Rheine, die mit 14 Sportlerinnen und Sportlern als Teil der 45-köpfigen Delegation des Verbands „Taekwondoin World“ angereist war. Für die Organisation der Reise zeigte sich Cheftrainer Michael Lambers verantwortlich – eine Aufgabe, die er mit spürbarem persönlichen Einsatz übernahm.
Für die Rheinenser ist die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen keine Ausnahme, sondern Tradition: Die Sportschule blickt auf eine langjährige Erfolgsgeschichte bei Weltmeisterschaften zurück. In den vergangenen Jahren gab es regelmäßig Medaillen und starke Platzierungen auf Weltniveau.
Ein besonderes Merkmal des Rheiner Teams war in diesem Jahr die Mischung aus erfahrenen Schwarzgurten und jungen Talenten. Während einige Teilnehmende bereits mehrfach bei Weltmeisterschaften auf den Matten standen, war es für viele Nachwuchssportlerinnen und -sportler das erste internationale Turnier dieser Größenordnung.
Die Routiniers unterstützten die jungen Talente im Team nicht nur mit technischen Hinweisen, sondern auch durch ihre Erfahrung im Umgang mit Nervosität und Wettkampfdruck. „Gerade für die Jüngeren war es enorm hilfreich, jemanden an der Seite zu haben, der solche Situationen kennt“, erklärt Schulleiter und Heinz Evelt (7. Dan) .
Monatelange Vorbereitung für den größten Wettkampf des Jahres
Der Weg nach Glasgow war lang – nicht nur geografisch. Über Monate hinweg bereiteten sich die Athletinnen und Athleten auf das Top-Event des Jahres vor. „Wir haben intensiv trainiert – mit klarem Fokus auf Technik, Kondition und Wettkampftaktik“, sagt Coach Leonard Evelt. „Die Motivation unserer Starterinnen und Starter in jeder einzelnen Trainingseinheit hat mich wirklich beeindruckt – und man hat in Glasgow gesehen, wofür sich das gelohnt hat.“
Mehrere Disziplinen – ein Ziel: Weltklasse zeigen
In Glasgow wurden die Sportlerinnen und Sportler in zwei Hauptdisziplinen geprüft. Beim Formenlauf müssen vorgegebene Bewegungsabläufe präzise und ausdrucksstark vorgeführt werden – entweder einzeln oder im Team-Formenlauf, bei dem es auf perfekte Synchronität zwischen den Athletinnen und Athleten ankommt.
Im Freikampf treten zwei Kämpfer mit Schutzausrüstung im direkten Duell gegeneinander an – mit dem Ziel, durch saubere Techniken Punkte zu sammeln. Taktik, Reaktion und Kontrolle entscheiden dabei über Sieg oder Niederlage. Eine besondere Variante ist der Tag-Team-Freikampf, bei dem sich drei Kämpfer flexibel abwechseln können – schnelle Entscheidungen und gutes Teamgefühl sind hier entscheidend.
Starke Ergebnisse für den Rheinenser Nachwuchs
Für einen sehr besonderen Erfolg sorgte Oreane Malinowski, die gemeinsam mit den Geschwistern Eve und Amos Bischof im Team-Formenlauf den Weltmeistertitel in der Nachwuchsklasse errang.
„Die drei haben eine beeindruckende Leistung gezeigt – hoch konzentriert und technisch auf höchstem Niveau“, so Leonard Evelt. „Das war Weltklasse.“
Zusätzlich sicherte sich Oreane Malinowski Silber im Einzel-Formenlauf, Bronze im Freikampf sowie Bronze im Tag-Team-Freikampf mit Eve Bischof sowie Emma Bos von der Partnerschule in Emlichheim.
Charlie Ross erkämpfte sich im Freikampf die Bronzemedaille, Amos Bischof überzeugte mit einem 4. Platz im Formenlauf in einem Feld von rund 40 Teilnehmenden.
„Gerade unser Nachwuchs hat sich in Glasgow überragend präsentiert“, lobt Schulleiter Heinz Evelt. „Für viele war es das erste Turnier dieser Größenordnung – und das bei teils extrem starker internationaler Konkurrenz. Umso bemerkenswerter, wie ruhig und fokussiert sie aufgetreten sind.“
Vizeweltmeister: Thorben Holtel überzeugt bei den Erwachsenen
Einen hervorragenden Erfolg feierte auch Thorben Holtel, der sich im Freikampf der Erwachsenen-Farbgurte bis ins Finale kämpfte. Nach mehreren klaren Siegen unterlag er dort nur knapp – Silber und damit Vizeweltmeister!
„Thorben hat sich taktisch klug und technisch sauber durch ein sehr stark besetztes Feld gearbeitet“, lobt Coach Leonard Evelt. „Er hat sich diese Medaille absolut verdient.“
Tag-Team sorgt für Überraschung gegen US-Favoriten
Für einen der emotionalsten Momente des Wochenendes sorgte das Schwarzgurt-Tag-Team der Rheinenser mit Cedric Feismann, Leonard Evelt und Cem Yüksel. Im Viertelfinale schlugen sie das favorisierte Team aus den USA und sicherten sich am Ende einen starken 3. Platz.
„Das war eine echte Teamleistung“, sagt Leonard Evelt. „Wir haben uns nicht beeindrucken lassen, sondern unser Ding gemacht – das hat funktioniert.“
Auch im Formenlauf zeigten die Schwarzgurt-Träger ihr Können: Cedric Feismann, Leonard Evelt und Oleksandra Yavorshchuk erreichten jeweils einen 4. Platz. Yavorshchuk startete dabei in einer Gruppe mit über 80 Teilnehmerinnen – ein beachtliches Ergebnis in einem international stark besetzten Feld.
Rückblick und Ausblick
Auch abseits der sportlichen Ergebnisse war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft für das Team aus Rheine eine wertvolle Erfahrung. Die Athletinnen und Athleten unterstützten sich gegenseitig, gaben einander Sicherheit vor den Wettkämpfen und sorgten für eine spürbar gute Stimmung innerhalb der Gruppe – sowohl auf als auch neben der Matte.
„Es war schön zu sehen, wie gut das Zusammenspiel zwischen den Erfahrenen und den Jüngeren funktioniert hat“, so Cheftrainer Michael Lambers. „Alle haben voneinander profitiert – sportlich wie menschlich.“
Mit den Eindrücken aus Glasgow im Gepäck richtet sich der Blick bereits nach vorn: Die Vorbereitung auf kommende Wettkämpfe läuft weiter, denn im nächsten Jahr stehen weitere internationale Turniere auf dem Kalender.
„Die Motivation nach so einem großen Turnier ist natürlich hoch“, sagt Schulleiter Heinz Evelt. „Mit sieben Medaillen und mehreren vierten Plätzen bei solch großen Gruppen haben wir ein tolles Ergebnis für unsere Schule erreicht – und die Erfahrung, die wir alle mitgenommen haben, ist für die weitere Entwicklung unseres Teams und vor allem der jüngeren Schüler enorm wichtig.“