Taekwondo

Sieben Weltmeistertitel für uns!

Kampfsportbegeisterte aus der ganzen Welt trafen sich am vergangenen Wochenende, um an der WFMC World Championship teilzunehmen. Das über zwei Tage ausgetragene Turnier versprach mit 1.500 Teilnehmenden aus 40 Nationen von Anfang an hochklassige Wettkämpfe und internationales Flair.

Das „WFMC“ vereint zahlreiche Kampfsportarten unter einem Dach: Die Meisterschaftskämpfe fanden daher in einer Vielzahl von Kampfsport-Disziplinen statt, wie beispielsweise Point-Fighting, Formenlauf, Muay Thai, K1-Style Kickboxen und MMA.

Schon in den letzten Jahren nahmen die Athletinnen und Athleten der Song’s Taekwon-Do Schule Rheine zahlreiche große Erfolge mit nach Hause, darunter mehrere Weltmeistertitel. An diese Erfolge wollten die neun Starterinnen und Starter auch in diesem Jahr anknüpfen.

In der Jugendklasse starteten Veronika Kutschma, Devid Weber, Raul Wacker, Oleksandra Yavorshchuk, Lexx Janzen und Joel Nowitzky – bei den Erwachsenen Sofie Eyers, Leonard Evelt und Cedric Feismann.

Oleksandra Yavorshchuk eröffnete den aus Rheinenser Sicht überragenden Turniertag im Formenlauf. In dieser Disziplin gilt es, einen festgelegten Bewegungsablauf zu demonstrieren, der den Kampf gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner darstellen soll. Die erfahrene Formenläuferin ließ in ihrer Altersklasse die gesamte Konkurrenz hinter sich und sicherte sich so den ersten Platz.

Auch die anderen Rheinenser Formenläufer sicherten sich eine Platzierung. Lexx Janzen und Sofie Eyers errangen jeweils die Bronzemedaille.

Ein weiteres Highlight aus Rheinenser Sicht war das Finale der Herren, das sich geradezu als Krimi erwies: Sowohl Cedric Feismann als auch Leonard Evelt sicherten sich mit einer genau punktgleichen Darbietung beide die Führung in dieser Klasse.

Um einen Sieger küren zu können, sieht das Reglement ein Stechen beider Starter vor. Beide Kontrahenten lieferten eine großartige Leistung ab. Erst nach langer Beratung setzte sich Leonard Evelt mit einem hauchdünnen Vorsprung durch. Somit sicherte sich Cedric den Vize-Weltmeistertitel und Leonard den Weltmeistertitel für das Rheinenser Team.

Direkt darauf folgte schon der nächste WM-Titel für Song’s Taekwondo Schule Rheine: Das Team Oleksandra Yavorshchuk und Leonard Evelt bestätigte seine Klasse im Synchron-Formenlauf und gewann nach einer lupenreinen Performance mit Bestnote die Goldmedaille. Kein anderes Doppel in ihrer Klasse schaffte es, die Bewegungsabläufe so synchron und exakt wie das Rheinenser Erfolgsduo zu präsentieren.

Während im Formenlauf die technische Perfektion im Fokus steht, sind im Point-Fighting und im Lightcontact – also im Kampf – Schnelligkeit und Dynamik besonders wichtig.
In beiden Kampf-Disziplinen gilt es, jeweils mehr Punkte zu erzielen als der Gegner. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass der Kampf beim Point-Fighting bei jedem Treffer unterbrochen und neu gestartet wird.

Auch in diesen beiden Kampfdiszplinen zeigten die Rheinenser starke Leistungen, mussten sich aber einige Male der starken Konkurrenz geschlagen geben. Devid Weber erreichte den dritten Platz und Raul Wacker sowie Sofie Eyers freuten sich über die verdiente Silbermedaille.

Cedric Feismann sicherte sich bei den Erwachsenen eine Bronzemedaille im Point-Fighting sowie eine Silbermedaille im Lightcontact.

Eine Gewichtsklasse tiefer gelang es Leonard Evelt, sich zwei zweite Plätze sowohl im Point-Fighting als auch im Lightcontact zu erkämpfen.

Bei den Damen bis 18 Jahren gewann Veronika Kutschma im Lightcontact die hart erkämpfte Silbermedaille und sicherte sich im Point-Fighting dank ihrer exzellenten Beintechniken einen weiteren Weltmeistertitel für Rheine.

Dem Rheinenser Kämpfer Joel Nowitzky gelang dann die große Sensation: Nachdem er schon in der Kampf-Disziplin Pointfighting nur knapp mit 10 zu 11 Punkten den zweiten Platz hinter einem hohen Schwarzgurt belegte, gewann er die Goldmedaille im Lightcontact bis 60 kg. „Diese Leistung ist beachtlich, da Joel „erst“ Träger des Blaugurts ist und sich in dieser offenen Gürtelklasse mit Schwarzgurten messen musste. Er hat sich in dieser schwierigen Gruppe bewährt und verdientermaßen den Weltmeister-Gürtel errungen“, freute sich Schulleiter und Großmeister Heinz Evelt, 7. Dan.

Doch der Medaillenregen sollte nach den vier bisher errungenen Goldmedaillen nicht aufhören: Mit einer beispiellosen Siegesserie deklassierte Oleksandra Yavorshchuk die internationale Konkurrenz.

Bereits im Formenlauf und Synchron-Formenlauf zeigte die 16-Jährige ihre ganze Klasse und nahm souverän ihre ersten Weltmeister-Titel in Empfang – ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.

Denn das große Nachwuchstalent trat auch in beiden Kampfdiziplinen Point-Fighting und Lightcontact an – mit überwältigendem Erfolg. Oleksandra glänzte durch ihre starke Beinarbeit und ihre Gegnerinnen hatten kaum eine Chance, Treffer bei ihr zu landen.

Mit deutlich mehr Punkten errang die Ukrainerin im Point-Fighting verdient ihren dritten WM-Titel. Beflügelt durch diese Titel zeigte Oleksandra in den weiteren Kämpfen keine Müdigkeit und krönte sich zudem im Lightcontact in der Jugendklasse zur Weltmeisterin.

Ein Novum für die Rheinenser Traditionsschule: Zwar gingen schon zahlreiche Weltmeistertitel an die erfolgreiche Kampfsportschule – doch noch nie zuvor schaffte es eine Schülerin, sich bei einem Turnier zur vierfachen Weltmeisterin zu küren.

Schulleiter Heinz Evelt fasst zusammen: „Wir sind enorm stolz auf unsere Sportler. Schon bei den letzten Turnieren konnten wir einige Ausrufezeichen setzen, der heutige Tag hat jedoch alles Bisherige in den Schatten gestellt! Wir haben sehr starke Leistungen gesehen und sind überaus zufrieden. Unsere neun Startenden konnten insgesamt 19 Medaillen in den verschiedenen Disziplinen gewinnen: Sieben Gold-, acht Silber- und vier Bronze-Medaillen!“

„Ganz besonders freuen wir uns für Oleksandra“, ergänzt Chef-Coach Michael Lambers, „nach drei Gold-Medaillen im letzten Jahr hat sie nun ein weiteres Mal ihr großes Talent bewiesen. Ihr unglaublicher Fleiß und Ehrgeiz in den letzten Monaten hat sich ausgezahlt: Vier Weltmeistertitel sprechen für sich!“

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