Taekwon-Do

Zwei Weltmeistertitel für unser Team!

Zehn Sportlerinnen und Sportler von Song’s Taekwon-Do Schule Rheine starteten am vergangenen Wochenende für das Auswahlteam des Deutschen Taekwon-Do Bund e.V. bei der Taekwon-Do Leichtkontakt-Weltmeisterschaft in Coventry in Großbritannien. Unterstützt wurden sie von zwei Rheinensern und Schülern von Heinz Evelt: Zum einen Johannes Wiggering, jetziger Leiter der Partnerschule in Leipzig, sowie Markus Arends, jetziger Leiter der Partnerschule aus Emlichheim.

Zur 13. Weltmeisterschaft der „Taekwondo Association of Great Britain“ (TAGB) und dem übergeordneten Weltverband, dem „Taekwon-Do International“ (TKDi), traf sich die Elite der südkoreanischen Kampfsportart, um sich in den Disziplinen Kampf, Formenlauf, Bruchtest und verschiedenen Team-Disziplinen zu messen.

Mit über 2.000 Teilnehmenden aus über 20 Nationen, unter anderem mit großen Teams aus den USA, Polen, Argentinien und Australien, war das diesjährige Turnier eines der größten in der Verbands-Historie.
Drei herausfordernde Turniertage erwarteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter ihnen auch die 12 Rheinenser Michael Lambers (5. Dan), Johannes Wiggering (5. Dan), Sabrina Lambers (4. Dan), Mandy Janzen (4. Dan), Cedric Feismann (4. Dan), Markus Arends (4. Dan), Leonard Evelt (3. Dan), Oleksandra Yavorshchuk (1. Dan), Raul Wacker (1. Dan), Veronika Kutschma (1. Kup), Sofie Eyers (4. Kup) und Thorben Holtel (4. Kup).

Begleitet und unterstützt wurden die Sportler vom Rheinenser Schulleiter Großmeister Heinz Evelt (7. Dan), der auch der Teamchef des gesamten DTB-Auswahlteams war, und den Coaches Sabrina Lambers, Michael Lambers und Leonard Evelt.

Für den Großteil des jungen Teams aus Rheine, das vom DTB e.V. berufen wurde, Deutschland bei der WM zu vertreten, war es das erste internationale Turnier dieser Dimension. Entsprechend nervös gingen die meisten an den Start.

Nicht allen Rheinensern gelang eine Platzierung, aber nahezu alle Startenden konnten sich in den Vorrunden behaupten und zeigten souveräne Leistungen.

Oleksandra Yavorshchuk konnte sich im Leichtgewicht, der Jugendklasse bis 55 Kilogramm, überzeugend durchsetzen und musste sich erst im Halbfinale der späteren Weltmeisterin aus Wales nach einem mitreißenden Kampf knapp geschlagen geben. Somit errang sie ihre erste Bronzemedaille.

In den anschließenden Gruppenkämpfen, den sogenannten „Tag-Teams“, konnte sie sich mit zwei nordirischen Starterinnen gemeinsam eine weitere Bronzemedaille erkämpfen.
Thorben Holtel konnte sich in einem weiteren „Tag-Team“ den zweiten Platz sichern, nachdem sein Team sicher durch die Vorrunden kam. Er freute sich mit einem deutschen und einem schottischen Teampartner riesig über seine Silbermedaille.

Johannes Wiggering startete in der Schwergewichtsklasse der Herren über 40 Jahre. Nach einem Durchmarsch in den Vorrunden traf er im Finale auf einen erfahrenen Kämpfer des Nationalteams der USA. In einem überaus spannenden Finalkampf lag er am Ende nur einen Punkt zurück, mit einem Endergebnis von 9 zu 10, und er konnte sich somit über eine Vizeweltmeistertitel freuen.

Im Bruchtest mit der Handkante beeindruckte Markus Arends seine große Konkurrenz. Er steigerte sich von Runde zu Runde mit der Anzahl der betonharten Plastikbretter. Immer mehr Starter dieser Disziplin mussten sich dem Rheinenser Urgestein geschlagen geben. Nach der dritten Steigerung der Bretteranzahl stiegen selbst die britischen Favoriten aus und somit holte Markus Arends überaus bewegt den ersten Weltmeistertitel für Rheine.

Ein besonderes Highlight stellten die Kämpfe von Veronika Kutschma im Mittelgewicht, der Jugendklasse bis 65 kg, dar.
Nach den erfolgreichen Vorrunden, die sie jeweils mit zweistelligem Vorsprung gewinnen konnte, traf sie im Halbfinale auf eine sehr starke und erfahrene Nationalkämpferin aus Polen. Die polnische Kontrahentin startete sehr selbstbewusst in den Kampf, mit dem Glauben, eine gute Strategie gegen Kutschmas exzellente Beintechniken zu haben. Aber schon nach wenigen Sekunden gelang der Rheinenserin ein Fußtreffer zum Kopf, was eine Drei-Punkte-Führung bedeutet. Die polnische Kämpferin versuchte den Druck noch einmal zu erhöhen, aber sie konnte den Tritten des deutschen Nachwuchstalents nicht entrinnen. Immer verzweifelter musste die Polin sich am Ende mit 0:18 geschlagen geben. Auch im Finalkampf fand Kutschmas Gegnerin aus der Schweiz kein Mittel ihre Tritte zu stoppen, sodass sie auch das Finale überlegen mit 9:0 gewann.
Beide Gegnerinnen hatten ihre Vorrunden mit deutlicher Überlegenheit und Vorsprung gewinnen können. Somit konnten sich sowohl Veronika Kutschma als auch das Rheinenser Team über den zweiten Weltmeistertitel freuen.

„Erst im Vergleich mit anderen hochqualifizierten Athletinnen und Athleten erkennen wir unsere Stärken und Schwächen und können uns dementsprechend kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern. Das tatsächliche Niveau des Kampfsport-Trainings zeigt sich erst im Wettstreit mit anderen Schulen, Verbänden und den Teams anderer Länder. Wir wurden in England sehr herzlich empfangen und von allen willkommen geheißen. Durch die Kooperation mit anderen Verbänden haben wir großartige neue Kontakte geknüpft“, resümiert Teamchef Heinz Evelt.

Insgesamt gewann das deutsche Team drei Gold-, fünf Silber- und zwei Bronze-Medaillen. Die erfolgreichen Teilnehmenden, ihre Trainerinnen und Trainer und die mitgereisten Begleitpersonen erlebten ein langes und eindrucksvolles Wochenende der kulturellen und sportlichen Begegnung, in der Fairness und Sportsgeist Vorrang hatten.