Eine Silber- und zwei Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaft in Korea!
Zum Ende der Sommerferien verbanden die Rheinenser Sabrina und Michael Lambers sowie Nina Nähring und Angelika Repp eine Studienreise nach Südkorea mit der Teilnahme an der Taekwon-Do Weltmeisterschaft.
Organisiert von Großmeister Song, Chan-Ho (9. Dan) aus Münster, flogen die Athleten mit einer 22-köpfigen Gruppe nach Korea, um das Herkunftsland der Kampfkunst Taekwon-Do zu erleben. Für drei der vier Rheinenser bzw. Hörsteler begann die Reise mit der Möglichkeit, für den Deutschen Taekwon-Do Bund beim weltgrößten Taekwon-Do Turnier zu starten, dem World Taekwon-Do Hanmadang 2015.
Hanmadang bedeutet übersetzt „Festival“, das wurde 1992 zum ersten Mal abgehalten. Seitdem treffen sich jährlich Taekwon-Do Sportler aus der ganzen Welt, um sich in 13 Disziplinen zu messen. Diese Disziplinen umfassen Bruchtest-, Formlauf- und Show-Wettbewerbe.
In diesem Jahr starteten vom Deutschen Taekwon-Do Bund zehn Sportler. Darunter Sabrina Lambers (2. Dan) und Michael Lambers (3. Dan) sowie Nina Nähring (3. Dan).
Am ersten der vier Tage des Festivals wurden die Sportler in Pyeongtaek City, einer aufstrebenden Industriestadt in einer Provinz rund anderthalb Stunden mit dem Bus von Seoul entfernt, mit der Eröffnungsfeier des Turniers begrüßt. Die 4600 Starter aus 62 Nationen hörten das Grußwort des Präsidenten der World Taekwon-Do Federation, darauf folgten diverse landestypische kulturelle Darbietungen und eine Vorführung des Demonstrations-Teams des Weltverbandes.
Am zweiten Tag traten die Sportler in den Vorrunden des Turniers an. Alle zehn Starter schafften es in die Finalrunden.
Am dritten Tag fanden die ersten Finalkämpfe statt. Im Speed-Bruchtest ging es darum, Steinplatten mit einem möglichst schnellen Schlag zu zertrümmern. Dies wurde gemessen mit einem beweglichen Wagen, auf dem die Steine befestigt waren. Je weniger sich die Steine beim Zerschlagen bewegten, umso besser.
Nina Nähring aus Song’s Taekwon-Do Schule Hörstel schaffte es auf den zweiten Platz, Sabrina Lambers von Song’s Taekwon-Do Schule Rheine erkämpfte sich Rang drei. Michael Lambers, ebenfalls aus Rheine, erreichte in der Gruppe der Männer, in der fünf statt drei Steinplatten zerschlagen werden mussten, Platz sechs.
Sabrina Lambers startete auch noch im Highjump-Bruchtest. Hierbei musste ein möglichst hoch angebrachtes Brett mit einem geraden Tritt zertrümmert werden. Dies gelang der Rheinenserin auch, sie sicherte sich den achten Platz.
Sabrinas Bruder Michael Lambers startete außerdem im Power-Bruchtest mit der Faust. Trotz starker Leistungen im Finale übertrumpften ihn zwei iranische Starter, die bereits mehrere Weltmeister-Titel errungen haben. Mit neun von zehn zerstörten Betonplatten erkämpfte er sich die Bronze-Medaille.
Die übrigen Starter des deutschen Verbands aus den Sportschulen in Hagen und von der Sportschule Lyong-Ho aus dem Kölner Raum traten am vierten und letzten Tag an. Sie starteten auch im Highjump-Bruchtest, im Power-Bruchtest mit der Fußkante und im Creative-Poomsae-Bereich, in dem es darum ging, eine sich selbst ausgedachte Form mit vorher festgelegten Bewegungsabläufen zu präsentieren.
Die Hagener holten fünf Platzierungen unter den besten Zehn, unter denen zwei dritte Plätze waren. Die Lyong-Ho-Sportler errangen einen fünften Platz.
Nach dem anstrengenden, jedoch auch sehr interessanten Turnierwochenende begann der weniger anstrengende Teil der Reise. Zunächst reiste die Gruppe nach Daejon, der Heimatstadt vom koreanischen Großmeister Song. Hier gab es alte Königsgräber zu besichtigen, und abends konnte man in heißen Quellen entspannen.
Anschließend erreichten die Sportler das letzte Ziel, nämlich die Hauptstadt von Südkorea, Seoul, die sie eine Woche lang erkundeten. Nicht nur viele antike Gebäude wie Palast- und Tempelanlagen wurden besichtigt, auch moderne Einkaufsstraßen, Antiquitäten-, Fisch- und Stoffmärkte und vieles mehr wurden besucht.